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Allgemein

Wer ist schon mal alleine gereist (Zielort: Botswana)

Yolanda_Rotski 9. Februar 2018, 09:47 Uhr

Hallo zusammen, ich bin ganz frisch hier im Forum. Ich heiße Yolanda und bin auf der Suche nach Erfahrungen von Reise Experten. Seit einigen Wochen habe ich mich von meinem Mann geschieden und ich habe das Gefühl, wieder atmen zu können. Deswegen wollte ich schon immer etwas machen, von dem er mich abgehalten hat: Reisen, reisen, reisen. Sehr schön, dass ich so ein tolles Forum mit Gleichgesinnten gefunden habe.

Nun, zu meiner Frage: Wer von euch ist schon einmal ganz alleine gereist? Wie ist das so im Gegensatz zu einer Reise mit jemand anderen? 

Ich möchte nämlich gerne nach Botswana reisen, weil ich das Land einfach wunderschön finde und ich mir erst letztens einen tollen Artikel darüber durchgelesen habe. Aufmerksam wurde ich auf die dank Mr. Presidents Unter-der-Gürtellinie-Aussage (Ehm, buchstäblich!). 

Freue mich auf eure Antworten. 

x Yolanda

Reiseopa 9. Februar 2018, 14:58 Uhr

 Hallo Yolanda,

ich bin zwar ein Mann, aber bei meinen bisher 7 WI-Reisen auch immer alleine gewesen. Das heißt, alleine bleibst du bei so einer Gruppenreise ja nicht wirklich. Du machst einen aufgeschlossenen Eindruck, wirst dich also leicht an die Mitreisenden anschließen - ohne dich gefesselt zu fühlen. Mein Entschluss, als Single zu reisen, lag nicht an einer verkorksten Ehe, sondern am Tod meiner Frau (nach 45-jähriger Ehe!).

Nach Botswana wäre ich auch um ein Haar geflogen, habe mich dann aber für Kenia und Tansania entschieden.

Du bist ja noch herrlich jung, musst allerdings darauf gefasst sein, eventuell die Jüngste in der Gruppe zu sein. Bei mir ist es umgekehrt, aber da hat es zwischen den Generationen noch nie Probleme gegeben. Nach deiner negativen Erfahrung suchst du ja vermutlicch auf so einer Reise keinen neuen Partner. Sicher wäre es schön, wenn du mit einer guten Freundin das Zimmer teilen könntest (schon aus Kostengründen) aber glaube mir, es wird dir auf alle Fälle gefallen!!!

Ich bin gespannt auf deine Entscheidung.

Liebe Grüße

Wolfgang

Schwabe76 9. Februar 2018, 18:40 Uhr

Da ich das schon ein paar Mal gemacht habe:Alleine reisen zwingt zu mehr Planung und Verantwortung, es gibt keinen der auf Dich oder Dein Gepaeck aufpasst usw. Und manchmal ist einem auch mulmig, zB dunkle Gassen, keine Menschenseele weit und breit. Aber es intensiviert die Erfahrung.Ich wuerde da(s) allerdings eher nicht mit Botswana anfangen (wobei ich bei dem Land noch keine Expertise habe und evtl. vorverurteile?), sondern mit etwas "Leichtem". Nur um zu sehen, ob man (Du) mit der Situation an sich klar kommt, denn natuerlich kann man sich auch manchmal isoliert fuehlen. Dann hilft es u.U. sogar in Hostels zu uebernachten. (Nur) So habe ich Backpacker/Reisende kennengelernt, wo heute noch Kontakt per Mail besteht, obgleich nicht aus Deutschland.

Reiseopa 10. Februar 2018, 09:35 Uhr

hoppla Yolanda, da habe ich dich offensichtlich falsch verstanden. Wenn du also nicht als Single in der Gruppe, sondern wirklich ganz alleine verreisen willst, kann ich leider keine Erfahrungen beisteuern. Für mich kommen nur Gruppenreisen in Betracht. Das ist natürlich auch eine Altersfrage. Aber nach meinen Erfahrungen hat man in der Gruppe gerade in exotischen Ländern viele Vorteile. Die Reiseleiter und Guides sehen Dinge und vor allem Tiere oder Pflanzen, die du selbst nie sehen würdest. Und sie haben auch die passenden Erklärungen dazu. In Costa Rica hatten wir zum Beispiel eine Reiseleiterin, die uns genau sagen konnte, um welchen Frosch und ob Weibchen oder Männchen es sich handelte, wenn sie das Quaken hörte. Und dann ruhte sie auch nicht eher, bis wir das Tier gesichtet hatten. Die historischen Erklärungen in Kambodscha oder Mexiko kann man sich natürlich auch mühsam aus einem Reiseführer herauslesen, aber die Erklärungen vor Ort sind einfach unbezahlbar. Den Spaß im Wüstencamp in Marokko oder auf der Dschunke in der Halong-Bucht in Vietnam in der Gruppe will ich gar nicht besonders betonen.

Aber natürlich haben Gruppenreisen auch Nachteile. Du bist an ein starres Programm gebunden (was du allerdings vorher kennst) und kannst nicht irgendwo länger bleiben, wo es dir besonders gut gefallen würde. Du kannst nicht so lange schlafen, wie du gerne möchtest. Und du musst gewisse Rücksichten nehmen. Ich habe Leute kennen gelernt, die damit überhaupt nicht zurecht kamen. Auch Ältere!

Was speziell Botswana betrifft, würde ich Schwabe76 aber unbedingt beipflichten. Da solltest du dich ganz auf das Land und seine Tiere konzentrieren können, ohne dich mit der Organisation belasten zu müssen.

Ich wünsche dir für deinen 'befreiten' Lebensabschnitt alles Gute und viele wunderbare Reisen.

LG Wolfgang

Momo 10. Februar 2018, 10:02 Uhr

Hallo Yolanda,

wenn du alleine reist, bist du unabhängig von einem Programm, das dir vorschreibt, was jetzt als nächstes zu machen ist.

Du kannst je nach Lust und Laune, Wetterlage (z. B. Dauerregen), spontanen Gelegenheiten, Bekanntschaften etc. entscheiden, ob du weiterziehst oder lieber bleibst.

Der Nachteil ist, du bist alleine (auch im Notfall) und mußt alles selbst organisieren, was natürlich auch Spaß machen kann.

Bei einer Gruppenreise kann man sich entspannt zurücklehnen, wenn Programm und Gruppe passen, ist das wunderbar.

Ich rate dir, deine erste Reise zu zweit zu machen oder, wie Schwabe schon sagte, ein anderes Ziel zu suchen. Skandinavien böte sich da an.

Schwabe76 11. Februar 2018, 02:59 Uhr

Das mit dem länger an einem Lieblingsort bleiben geht tatsächlich nur wenn allein unterwegs. Ich verliebte mich zB etwas in den Atitlan-See und blieb dort etwas länger. Hatte Spanisch gebüffelt viel über die letzten Jahre, aber ZB in Guatemala muss man dann mit etwas Dialekt kämpfen. Und der Pullman-Bus der im Lonely Planet steht, gabs nicht (mehr?), es ist also auch immer etwas kribbelig, aber auch spannend und intensivierend. Ich wüsste sonst wohl heute nicht mehr dass ich in Los Encuentos mit den Chicken Bus umsteigen musste, mein Reisepass fuhr im Backpack auf dem Dach ;-)