verfasst am 25.10.2019 um 11:45 Uhr von Jörg Ebert
Die Fahrt geht weiter, der "rote Elefant" soll eine Wunderheilung erlebt haben, wird uns gesagt. Das mulmige Gefühl bleibt erst mal. Trotzdem freuen wir uns auf das was vor uns liegt, endlich wieder Afrika angepasste Temperaturen, Schweißausbrüche und Staub. Die holprigen Straßen nicht zu vergessen, die unseren Gesäßen und Bandscheiben nicht bekommen, aber schlimmer noch, unseren Getränkevorräten durchaus nicht wohlgesonnen sind. Wasserflaschen platzen, Limonaden- und Ciderdosen halten dem, durch die Schüttelei entstandenen, erhöhten Innendruck nicht stand und entleeren sich in die Kühlbox. Das Schlimmste ... auch die Biervorräte werden durch Inkontinenz des Verpackungsmaterials angegriffen.
Unseren ersten Stopp legen wir am Cape Cross ein. Die dort siedelnde Seehundkolonie soll eine der größten Afrika's sein. 100 - 150 Tausend Tiere sollen sich hier zeitweise tummeln. Heute scheint Ausflugstag zu ein. Trotzdem ist die olfaktorische Belastung eindrucksvoll. Und selbst die "wenigen" Tiere scheinen, wenn sie nicht gerade dösen oder schwimmen, in permanente Nachbarschaftsstreitigkeiten verwickelt zu sein.
Nach dem Lunch am Strand steuert Moses unser Camp für diese Nacht an. Uns werden spartanische Verhältnisse angekündigt und wir freuen uns wie die Schneekönige, das es Duschen und Toiletten gibt. Allerdings merken wir schnell, dass die Duschen eine Tageswanderung entfernt von unseren Zeltplatz sind und die Toilette nur ein Loch im Wüstensand, notdürftig verhüllt von wettergegerbten Stoffverhängen.