verfasst am 23.10.2019 um 12:30 Uhr von Jörg Ebert
So schön der gestrige Tag begonnen hat, so erschreckend geht es weiter, alle zusammen haben wir unsere Nahtoderfahrung. Bei 60 - 70 Sachen auf einer der in Namibia üblichen Schotterwaschbretter dreht das Lenkrad unseres Trucks plötzlich frei durch. Nur der Geistesgegenwart von Moses und den Schutzengeln zumindest der Mitreisenden, die an so etwas glauben, verdanken wir, dass unser Vehikel keinen Stein trifft oder umkippt, als wir gebremst aber ungelenkt von der Straße driften. Es gibt keine Verletzten, nur Schweißausbrüche und Herzrasen, das ist die Hauptsache. Alle stehen erstmal ratlos ums Auto herum und rätseln, wie das Ganze jetzt weitergeht. Kein Telefonempfang vorhanden, der Weg nur sporadisch befahren. 5 Leute gucken zusammen in den Maschinenraum wie Schweine ins Uhrwerk. Moses ist der Fels in der Brandung, ihm scheint das alles nichts auszumachen. Erst Abends erzählt er uns dann, dass er die ganze Zeit Blut und Wasser geschwitzt hat. Nach etwa einer Viertelstunde sehen wir aus der Ferne eine Staubwolke auf uns zuhalten. Wir diskutieren, ob wir das Auto anhalten sollen oder nicht und entscheiden uns dafür.
Man kann es glauben oder nicht, da sitzt tatsächlich ein Automechaniker drin, und der spricht auch noch Deutsch. Er erkennt das Problem sofort und hilft uns das provisorisch zu reparieren, sodass wir weiterfahren können. Erstmal bis Solitaire, einer "Raststätte" irgendwo im Nirgendwo. Aber mit Werkstatt und Kaffee.
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